Abschiedsstimmung

30.11.2012 12:43

Es geht dem Ende zu!

Soeben hab ich meine meine letzte lecture-week mit meinem english-exam beendet und jetzt beginne ich schon sentimental zu werden.

Hier gibt es für jeden Kurs eine(n) “class rep” – was soviel wie Klassenrepräsentant heiβt.

Und in manch letzter Lehrveranstaltung bedankte sich der Profesor bei den Studenten für die groβartige Zusammenarbeit usw. und der/die class rep bedankte sich dann auch noch beim Professor für den so toll abgehaltenen Kurs usw.. Das hab ich in Österreich auch noch nie erlebt.

Ob dies an der Mentalität der Studenten oder der Qualität der Professoren liegt, sei dahingestellt.

Auf jeden Fall gibt es schon so viele Dinge, die wir jetzt das letzte mal erleben, was uns immer wieder vor Augen führt dass unsere Zeit hier in Irland bald vorbei ist.

Und gestern war eine end of semester / Christmas party. Der international Beitrag war dabei ein von mir zum besten gegebenes vorgetragenes “Leise rieselt der Schnee”.

 

Leas Lesson about Austria war ein voller Erfolg – die Kinder stellten viele zum Teil lustige Fragen - für manche ist es zum Beispiel unvorstellbar, dass ein Land NICHT am Meer liegt!

 

Wir haben auch schon unsere Fähre gebucht –

Am 19. Dezember um 21.30 werden wir in Rosslare an Bord der “Oscar Wilde” gehen und am 20. Dezember um 17.00 in Cherbourg ankommen. Wir werden also diesmal nicht mehr durch England durch fahren. Dafür stehen uns geschätzte 13 Stunden Fahrt durch Frankreich und Deutschland bevor.

Auf jeden Fall – wir freuen uns natürlich auch schon auf Daheim – vor allem den Kindern wird’s jetzt schon ein bisschen fad.

Und bei mir mehren sich Träume der Art, dass ich nach unserer Heimreise aus dem Auto steige und durch das gekippte Küchenfenster Bratlduft wahrnehme (ohne Pommes frites!)  

 

Weil wir gerade beim Essen sind:

Am Mary I gibt es jede Menge clubs & societies, die werden von einer Gruppe gleichgesinnter Studenten gegründet. So gibt es zB verschiedene sport societies, eine trad society (für traditional music) uvm..

Und jeder club/society bekommt 200 Euro vom College, um bestimmte Ausgaben tätigen zu können.

Auβerdem gibt es hier am College auch jede Menge reiferer Studenten, die sich zusammengetan und beschlossen haben, zum Abschluss gemeinsam lunch essen zu gehen. Und damit nicht alles selbst finanziert werden muss, wurde kurzerhand eine mature students society gegründet.

Und ich wurde seltsamerweise auch angesprochen mit diesen reiferen Studenten auszugehen. Muss sich um ein Missverständnis handeln.

Jedenfalls werden wir das heute Nachmittag erledigen.

 

Ach ja, und die Weihnachtsbeleuchtung wurde natürlich auch schon eingeschaltet:

Auch unser Nachbar hat seinen Garten dezent dekoriert:

 

Und kommende Woche bekommen wir Besuch aus Graz von Andi und Michi!

Das ist natürlich schon eine ganz besondere Ehre für uns, denn wie Andi so trefflich geschrieben hat: Was veranlasst jemanden sonst schon im Dezember nach Irland zu kommen?

 

Einen Jobwunsch hätte ich auch schon, sollte ich für immer hierbleiben sollen:

Und zwar drehen sich hier die Bahnschranken, im Gegensatz zu uns daheim, um eine vertikale Achse. In der einen Position sind sie so gestellt, dass die Strasse abgesperrt ist, in der anderen ist die Bahnstrecke abgesperrt. Sollte ich das nicht deutlich genug erklärt haben hier zwei Fotos:

Jedenfalls müssen diese Bahnschranken manuell umgestellt werden und dafür gibt es extra Angestellte.

Man fährt hin, stellt den Schranken um, wartet auf den Zug, stellt den Schranken wieder um und fährt wieder heim (oder sonstwo hin) und wartet auf das nächste Umstellen.

Ein echt erstrebenswerter Job!

 

Zur wirtschaftlichen Lage Irlands muss ich wohl eh nicht viel schreiben – schlecht ist es um sie bestellt – aber welche Auswirkungen dies hat vielleicht schon:

Es stehen sehr viele Häuser leer, Wohn- und Geschäftshäuser werden zum Verkauf oder zum Vermieten angeboten:

Es gibt viele unvollendete Bauwerke und auch Straβen, wie zB gleich bei uns in der Nähe die Corbally Link Road:

Witzig finde ich ja, dass die Straβenmarkierungen und Verkehrstafeln schon angebracht wurden!

Jedenfalls treibt die hohe Arbeitslosigkeit viele Iren dazu, auszuwandern, was mit ein Grund für die vielen leerstehenden Häuser ist. Demzufolge sind die Immobilienpreise im Keller – also wer interessiert ist an einem Zweitwohnsitz oder einer Veranlagungsmöglichkeit in Irland – jetzt wäre ein guter Einstiegszeitpunkt!

Einem Artikel in der Limerick Post zufolge wird sich die Einwohnerzahl Limericks bis 2050 verdreifachen!

 

So, jetzt hab ich eh schon wieder viel zu viel geschrieben. Wer soll denn das alles lesen?