Erster Schultag für Lea und Linda
An einem neuerlich strahlend schönen August-Tag (man muss schon sagen, zumindest bisher ist Irland seinem Ruf wettermäßig in keiner Weise gerecht geworden) begann für unsere Mädels die Schule.
Lea besucht die 3. Klasse und Linda die erste Klasse der Limerick School Project, das ist eine nichtkonfessionelle Schule, die vom Regelschulsystem hier in Irland insofern abweicht, dass sie zum Beispiel keine Schuluniform tragen, von Kindern mit verschiedensten Glaubensrichtungen und Nationalitäten besucht wird und sich alle Leute beim Vornamen anreden (Der Umstand dass gerade dies immer wieder hervorgehoben wird, deutet wohl darauf hin, hier wirklich etwas ganz Besonderes zu sein).
Die Schule beginnt um 8:30. Uns Österreichern mag seltsam anmuten, dass die Schule auch erst um 8:30 geöffnet wird! Deshalb bilden sich auch vor Unterrichtsbeginn große Menschenmengen vor der Schule.
Die Kinder gehen dann gleich direkt in ihre Klassen.
Um ja nicht zu spät zu kommen, sind wir schon kurz vor 8 losgefahren, da wir im frühmorgendlichen Verkehr durch die O' Connel Street, die belebteste Strasse Limericks, durchmüssen.
Doch weit gefehlt - so bald ist in Irland niemand unterwegs, das öffentliche Leben beginnt hier überhaupt erst etwas später.
Und Stress scheint den Iren ohnehin völlig fremd zu sein! (Also erübrigt sich wohl ihnen die Bedeutung des Wortes "drabig" näherzubringen).
So wie ich gestern zum SuperValu einkaufen ging, der um 8 Uhr aufsperrt. Beziehungsweise aufsperren sollte!
Denn als ich kurz nach 8 dort eintraf, waren alle Türen verschlossen, was mich doch ein wenig verunsicherte. Bald darauf erschien ein älterer Herr und stellte auch fest, dass noch nicht geöffnet ist. Daraufhin meinte er "We'll wait a couple of minutes".
A COUPLE OF MINUTES???
Also das schlägt dem Fass den Boden aus.
Aber ich wartete.
Und um 9 Minuten nach 8 hat der SuperValu dann auch tatsächlich aufgesperrt. Und alle haben sich gegenseitig einen schönen Morgen gewünscht und sich über das schöne Wetter ausgelassen. Und drinnen waren die Regale großteils noch leer!
Also so etwas wäre in Österreich undenkbar.
Aber zurück zur Schule:
In beiden Klassen sind knapp 30 Kinder, Linda wird von Emer unterrichtet und Lea von Collette und Karen, die sich wochenweise abwechseln.
Und beide lernen Gälisch - das wird lustig!
Das wär's eigentlich soweit.
Ah ja -bei der Heimfahrt durften wir einem Einsatzwagen hinterherfahren:
