Galtymore - into the wild
Heute, Montag, der 29. 10., war ein bank holiday. Also ein Feiertag.
Eigentlich wollten wir ins Bunratty Castle zu einer scary and spooky Halloween Party, aber dann ist die Lea krank geworden und musste das Bett hüten.
Linda und ich haben die Wanderstiefel geschnürt und sind auf den mit 919 m höchsten Berg der beiden Counties Limerick und Tipperary, der zugleich aber auch einer der höchsten Irlands ist, nämlich Galtymore, gestiegen.
919 m liest sich so einfach, es war aber alles andere als das, zumal sich die Sonne überhaupt nicht durchkämpfen konnte, was uns leider die Aussicht ein bisschen verdorben hat. Außerdem war es oben beißend kalt und sehr windig.
Aber jetzt von Beginn an:
Nachdem wir eine Weile gewandert sind, noch bevor wir in die Nebelsuppe eingetaucht sind, haben wir Richard kennengelernt.
Er hat sich unser angenommen und hat uns die ganze Wanderung hindurch begleitet!
Hätten wir ihn nicht getroffen, wären wir wohl schon ganz bald wieder umgekehrt, denn der Nebel war sehr dicht und es gibt weder Pfade noch Markierungen auf irischen Bergen, d.h. man sucht sich einfach den Weg nach oben selbst.
Aber wie, wenn man partout nichts sieht?
Richard hat gemeint, wenn es schön ist, ist es leicht, weil man da den Berg ja ständig sieht. Aber so...
Immer wieder hat er uns gesagt da unten ist jetzt ein schöner See, hier noch einer usw..
Gesehen haben wir leider keinen einzigen!
Ach ja, so sieht er aus, der Richard (rechts im Bild):
Und was die Wanderung noch erschwert hat: Es ist einfach extrem boggy - da fällt mir jetzt gar nicht das entsprechende Wort auf deutsch ein - einfach extrem feuchter Untergrund. Es ist als ob man auf einem riesigen vollgesogenen Schwamm herumläuft.
Unsere Socken waren bald völlig durchnässt, auch meine Hose war bis über die Knie klatschnass (von unten herauf!)
Aber abenteurlich war es allemal. Und Nebel hin oder her - einige tolle Ausblicke boten sich uns auch diesmal:
Beim Hinuntergehen lichtete sich der Nebel zumindest ein bisschen - hier war übrigens das einzige Mal, dass man wirklich einen See erspähen (oder zumindest erahnen) konnte.
Eine wirklich abenteuerliche Wanderung, die wir beide sicher nicht so schnell vergessen werden!
Ebenso nicht vergessen werde ich unser gestriges Mittagsessen, das ein lukullischer Hochgenuss war!
Als Hauptspeise gabs Weißfisch mit Zitronen-Paprika-Sauce und als Vorspeise am Milkmarket gekaufte Muscheln (das Kilo zu € 4!)
Zubereitet hat sie die Gabi dann nach einem Rezept aus dem Internet: Classic French Steamed Mussels.
Mmmmh!